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Drucker, Kopierer und Multifunktionsgeräte sind wichtige Geräte für den Arbeitsalltag. Faxgeräte ebenso, aber denen widmen wir uns ein andermal. Da mit Druckern, Kopierern und Multifunktionsgeräten personenbezogene Daten verarbeitet werden (und mitunter die besonders heiklen Daten nach Artikel 9 DSGVO), stellt sich eine zentrale Frage: Sind die Geräte und die damit verarbeiteten Daten ausreichend vor unbefugten Zugriffen geschützt?
Ich beobachte im Alltag immer wieder, dass Multifunktionsgeräte datenschutztechnisch unzureichend aufgestellt sind: in einer Arztpraxis etwa nahe des Wartezimmers neben dem Empfang. Zwangsläufig können Wartende hier auf ausgedruckte Dokumente linsen. Oder, wenn grade keiner guckt, Unterlagen an sich nehmen. Gelegenheit macht neugierig.
Auch jenseits des medizinischen Bereichs kann der Standort des Multifunktionsgeräts schlecht gewählt sein – mit nicht weniger gravierenden Folgen. Nehmen wir das Kundencenter der Stadtwerke. Auch da gehen Druckaufträge ein, auch da mit teilweise sensiblen Daten. Dennoch stehen Geräte nicht selten in der Nähe des Empfangsbereichs, sprich: dort, wo die Besucher warten.
Es ist ein Phänomen, das in vielen Unternehmen in Erscheinung tritt: Drucker, Kopierer, Multifunktionsgeräte stehen in Fluren vor Büros, Besprechungsräumen, Schulungsräumen. Praktisch, wenn sie genau dort gebraucht werden. Wenn hier aber Externe Zutritt haben und in Pausen oder auf dem Weg zur Toilette an den Geräten vorbeikommen, ist es ein denkbar schlechter Ort.
Eins steht also fest: Obwohl sie sensible Daten verarbeiten, stehen Drucker, Kopierer und Multifunktionsgeräte oft an Stellen, wo Unbefugte Zugriff haben – und im wahrsten Sinne „zugreifen“ können. Viel zu leicht passiert es, dass sich Unbefugten ungewollte Einblicke bieten. Und wem würde überhaupt auffallen, wenn Unterlagen fehlen?
Haben Sie sich mal überlegt, welche Daten betroffen sein können, wenn Ausdrucke nicht vor neugierigen Dritten sicher sind? Dann tun Sie es mal. Und denken Sie dabei auch gleich über die vielen Möglichkeiten nach, mit solchen Daten Schindluder zu treiben. Viel zu oft sind Multifunktionsgeräte so eingestellt, dass der Ausdruck unmittelbar nach Absetzen des Druckauftrags erfolgt. Die Folge? Drucker arbeiten unbesehen vor sich hin. Dabei gibt es Wege, das zu verhindern, und zwar mit wenig Aufwand:
So eine Zeitverschwendung? Mag sein, aber die Alternative bedeutet das Eintreten möglicher Datenpannen.
Wer im Sinne der DSGVO Vorteile gegen Nachteile abwägen möchte, betrachtet das Risiko unbefugter Einsicht von Ausdrucken hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit des Eintretens und die Höhe des Schadens für die Rechte der Betroffenen, derer also, deren Daten im Ernstfall missbraucht werden. Nach dieser Analyse sollte es leichter fallen, eine Entscheidung zu treffen.
Besonders Geräte, an denen Daten mit einem hohen Maß an Vertraulichkeit ausgedruckt werden, sollten Sie fortan angemessen schützen. Die meisten Datenschutzverstöße passieren aus Versehen. Umso wichtiger, die Wahrscheinlichkeit solcher Versehen zu verringern. Umso mehr, wenn der Aufwand überschaubar ist.
Was sagt der Datenschutz zum Thema Drucker, Kopierer & Co.? Wenn unbefugte Personen sensible Daten, die unbeobachtet in Druckern liegen, entnehmen und einsehen können, handelt es sich rechtlich betrachtet um eine Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten. Nach Artikel 33 der DSGVO müssen Sie dann prüfen, ob Sie diese Schutzverletzung an die Aufsichtsbehörde melden müssen.
Allerdings: Selten kommt es überhaupt zu dieser Prüfung. Wer etwas ausdruckt, aber nicht im Drucker findet, wird in der Regel eine technische Störung vermuten und eben gleich noch einmal drucken. Wer denkt schon daran, dass sich jemand ausgerechnet dafür interessieren könnte?
Zu solchen Vorfällen kommt es mutmaßlich viel öfter, als wir alle vermuten. Mutmaßlich kann es in Ihrem Unternehmen zu Pannen mit personenbezogenen Daten kommen, die Sie gar nicht bemerken. Gleichwohl können sie den Verantwortlichen auf die Füße fallen.
Aus Sicht des Datenschutzes gilt es, geeignete technische und organisatorische Maßnahmen zu treffen, um eine solche Schutzverletzung zu vermeiden. Darum herrscht hier in vielen Betrieben Handlungsbedarf. Treffen Sie geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, um Datenpannen wegen abhandengekommener Ausdrucke weitgehend auszuschließen.
Die
Kernfrage
lautet also: Haben Sie sichergestellt, dass es im Zusammenhang mit Druckern, Kopierern und Multifunktionsgeräten nicht zu Schutzverletzungen personenbezogener Daten durch unbefugte Zugriffe kommen kann?
Ich wünsche viel Erfolg beim Umsetzen!
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