Copilot in Edge: Datenschutzrisiken & sichere Nutzung im Unternehmen
Hoffentlich hat jeder den Pilotenschein!
Der kleine feine Datentipp
Lesezeit: ca. 7 Minuten

Microsoft hat den Copilot in Edge für alle freigeschaltet – ein KI-gestützter Assistent, der Texte analysiert, Inhalte zusammenfasst, Fragen beantwortet und sogar komplette Formulierungen erstellt. Klingt praktisch? Ist es auch!
Mensch und Microsoft Copilot.
Wer steuert hier eigentlich wen?
Doch was bedeutet das für Datenschutz und Informationssicherheit? Wer Copilot nutzt, sollte sich bewusst sein, welche Daten verarbeitet werden und welche Risiken damit verbunden sind. Viele Unternehmen setzen bereits auf KI-gestützte Tools, doch die Kontrolle über die eigenen Daten bleibt dabei oft auf der Strecke. Die wichtigsten Überlegungen und Fragen, die sich jetzt stellen:
- Wer Copilot nutzt, gibt Daten preis – oft ungewollt und ohne es zu merken, weil das Bewusstsein für die Risiken fehlt
- Copilot analysiert, speichert und verarbeitet Informationen. Wo landen die Daten?
- Was tut
Microsoft mit den Daten
außer KI-Training möglicherweise noch?
- Unternehmen haben oft
keine Kontrolle darüber,
welche Inhalte an die KI gehen und ob sie gespeichert werden.
- In Unternehmen fehlt häufig das Bewusstsein, dass in einigen
KI-Anwendungen die Daten in das Training einließen und damit rechtlich eigentlich veröffentlicht werden!
- Wer kennt den Unterschied zwischen
Copilot Version 3.5 und Enterprise?
- Wer weiß, was in Browsern an KI im Einsatz ist?
Ohne „Pilotenschein“ kann der
Copilot schnell zur Datenschutz-Notlandung werden.
Praxisbeispiel: Ein smarter Assistent mit fatalen Folgen
Eine Mitarbeiterin nutzt Copilot in Edge, um eine vertrauliche E-Mail schnell zusammenfassen zu lassen. In Sekundenschnelle fasst die KI den Inhalt zusammen – beeindruckend!
Doch was passiert hinter den Kulissen?
- Der Copilot analysiert den Inhalt der Mail und übermittelt ihn an Microsoft-Server.
- Die KI verarbeitet den Text und lernt daraus – in der Standardversion könnte das Modell die Infos für zukünftige Nutzer optimieren.
- Falls personenbezogene oder geschäftskritische Daten in der Mail stehen, könnten sie potenziell gespeichert werden.
Das Ergebnis: Vertrauliche Unternehmensinformationen fließen unkontrolliert in eine KI-Wissensbasis ein.
Schon der erste Anwender der nächsten Version könnte diese Daten nutzen. Das mag unwahrscheinlich sein, ist aber nicht ausgeschlossen.
"Vertrauliche Unternehmensinformationen fließen unkontrolliert in eine KI-Wissensbasis ein. Schon der erste Anwender der nächsten Version könnte diese Daten nutzen."
10 wichtige Risiken beim Einsatz von Microsoft Copilot in Edge
Der unkontrollierte Einsatz von Copilot in Edge birgt erhebliche Risiken für Datenschutz, Informationssicherheit und Compliance:
1. Analyse und Speicherung vertraulicher Inhalte
Texte, die Copilot verarbeitet, können auf externen Servern landen.
2. Fehlende Transparenz, wo die Daten verarbeitet werden
Werden die Daten für Trainingszwecke genutzt? Werden sie langfristig gespeichert?
3. Unkontrollierter Zugriff auf Unternehmensdaten
Mitarbeitende könnten sensible Dokumente, Kundendaten oder Strategien mit der KI teilen.
4. Datenabfluss an Dritte
Falls Copilot mit anderen Diensten verknüpft ist, werden Inhalte ungewollt weitergegeben.
5. Fehlende Trennung von privaten und geschäftlichen Inhalten
Ohne Regelungen könnten Mitarbeitende auch persönliche Informationen in Copilot verarbeiten.
6. Verletzung von Vertraulichkeitsvereinbarungen
Falls KI-generierte Texte auf Unternehmensdaten basieren, verstößt das gegen Vertraulichkeitsvereinbarungen in Verträgen.
7. Datenschutzverletzungen
Wenn personenbezogene Daten eingegeben werden, verstößt dies gegen Datenschutzbestimmungen und ist eigentlich meldepflichtig!
8. Falsche oder unsichere Antworten der KI
Copilot kann Inhalte verfälschen oder Halbwahrheiten liefern, die unbemerkt übernommen werden. Die Verantwortung tragen Sie als die Person, die die Daten erhebt und nutzt!
9. Fehlende Richtlinien zur Nutzung
Ohne Regeln wie Richtlinien oder Arbeitsanweisungen setzen Unternehmen sich rechtlichen und sicherheitstechnischen Risiken aus.
10. Complianceverletzungen
Wenn Texte der KI aus einem anderen Land stammen und dort legal sind, können sie hier unerkannt rechtliche Fehler enthalten, weil wir andere Gesetze haben. Darum gilt: nie KI-Texte ungeprüft übernehmen!
Microsoft Copilot in Edge: Deaktivieren oder sicher nutzen?
Unsere Prozessanweisung zeigt, wie Sie Microsoft Copilot rechtskonform deaktivieren oder kontrolliert einsetzen – mit klaren technischen Anleitungen, Compliance-Vorgaben und Schulungspflichten.
Die Prozessanweisung können Sie jetzt in der Richtlinienmanufaktur bequem online kaufen und downloaden.
Gerne beraten wir Sie und begleiten Sie nach Ihrem Bedarf bei der Umsetzung. Melden Sie sich bei uns!
Datenschutzrisiko Copilot: Welche Gefahren drohen?
Der Einsatz von Microsoft Copilot in Edge kann erhebliche Datenschutzrisiken mit sich bringen – insbesondere dann, wenn Unternehmen keine klaren Richtlinien zur Nutzung definiert haben. Mögliche Datenschutzverstöße:
- Verletzung der Vertraulichkeit – Vertrauliche Informationen könnten unkontrolliert in die KI-Wissensbasis einfließen oder extern verarbeitet werden.
- Verletzung der Integrität – Copilot kann falsche oder irreführende Inhalte generieren, was zu geschäftskritischen Fehlern führt.
- Verletzung der Verfügbarkeit – Ohne klare Regeln zur Nutzung kann es zu unerwarteten Datenverlusten oder Missbrauch kommen.
Das gilt es beim Einsatz von Copilot besonders zu beachten:
✔
Copilot Version 3.5 speichert alle verarbeiteten Daten und nutzt sie möglicherweise für KI-Training – ein potenzieller Datenschutzverstoß und damit
DSGVO-relevant!
✔ Die
Enterprise-Version bietet mehr Schutz, aber ist sie in Ihrem Unternehmen
richtig konfiguriert und flächendeckend im Einsatz?
✔
Sensible Daten per KI analysieren? Das kann unbeabsichtigt gegen
Compliance-Vorgaben verstoßen.
Unternehmen sollten sich dieser Risiken bewusst sein und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen sowie klare Richtlinien für den Einsatz von Copilot umsetzen.
10 Tipps für den sicheren Einsatz von Microsoft Copilot in Edge
Damit Copilot kein unkontrollierter Autopilot wird, sollten Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen.
Tipp Nr. 1:
Copilot-Einstellungen prüfen und anpassen
Welche Version wird genutzt? Ist die Enterprise-Variante aktiviert?
Tipp Nr. 2: Vertrauliche Inhalte nicht über Copilot verarbeiten
Keine personenbezogenen oder geschäftskritischen Daten in KI-Tools hochladen.
Tipp Nr. 3: Unternehmensrichtlinien zur Nutzung festlegen
Wer darf Copilot für welche Aufgaben einsetzen?
Tipp Nr. 4: Mitarbeitende sensibilisieren
Schulungen und klare Vorgaben zur Nutzung von KI-Tools sind essenziell.
Tipp Nr. 5: KI-generierte Inhalte immer gegenprüfen
Copilot kann irreführende oder fehlerhafte Antworten liefern.
Tipp Nr. 6:
Datenverarbeitung in der Cloud kontrollieren
Welche Server werden genutzt? Wo landen die verarbeiteten Daten?
Tipp Nr. 7: Alternative Tools für vertrauliche Analysen bereitstellen
Unternehmen sollten eigene, DSGVO-konforme Lösungen für interne Analysen nutzen.
Tipp Nr. 8: Protokollierung und Monitoring einführen
Wer nutzt Copilot, und für welche Inhalte?
Tipp Nr. 9: Regelmäßige Updates der KI-Nutzungspolitik
Da sich KI-Tools stetig weiterentwickeln, muss auch die Unternehmensrichtlinie regelmäßig angepasst werden.
Tipp Nr. 10: Verbindliche Vorgaben
Verbindliche Vorgaben für den sicheren Umgang mit Copilot prüfen, aktuell halten oder jetzt erstellen!
Und hier der absolut heiße Tipp des Tages
Copilot in Microsoft Edge deaktivieren – falls Sie das wirklich möchten
Besser ist es, achtsam mit KI umzugehen und die Vorteile gezielt zu nutzen. Doch falls Sie Copilot dennoch abschalten möchten, hier ein hilfreicher Tipp!
1. Microsoft Edge aktivieren.
2. Klicken Sie auf das Drei-Punkte-Menü (⋯) in der oberen rechten Ecke und wählen Sie „Einstellungen“
3. Navigieren Sie zu „Randleiste“ im linken Menü
4. Klicken Sie auf „Copilot“ unter den App-spezifischen Einstellungen
5. Deaktivieren Sie den Schalter neben „Copilot anzeigen“
Dadurch wird das Copilot-Symbol von der Edge-Oberfläche entfernt
Wieder einschalten: Zum Wiedereinschalten: selbes Vorgehen, nur beim Punkt 5 den Schalter neben „Copilot anzeigen“ aktivieren.
So können Sie den Copilot im Browser nach Bedarf aktivieren und deaktivieren.
Noch zwei wichtige Hinweise, damit der Copilot nicht Daten frei ins Training abgibt
Wenn Sie sich mit Ihrem Microsoft Entra-Konto (ehemals Azure Active Directory) bei Microsoft Edge anmelden, erhalten Sie den Enterprise Data Protection (EDP). Diese Version von Copilot bietet einen erhöhten Sicherheitsschutz für vertrauliche Unternehmensdaten.
Um Copilot in Edge mit einer möglicherweise gebuchten Enterprise-Version zu nutzen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie mit Ihrem Geschäftskonto angemeldet sind. Dies aktiviert automatisch die entsprechenden Sicherheits- und Datenschutzfunktionen – falls diese gebucht sind.
Kernfragen zu Microsoft Copilot
Steuert Ihr Unternehmen die Nutzung von Copilot – oder steuert Copilot Ihr Unternehmen?
- Gibt es klare Regeln für den Einsatz von KI-Tools wie Copilot?
- Falls ja: Überprüfen Sie Ihre Richtlinie und ergänzen Sie sie bei Bedarf.
- Falls nein: Höchste Zeit zu handeln! Ohne verbindliche Vorgaben kann Copilot schnell zum Datenschutzrisiko werden.
Hochwertige Richtlinien für Microsoft Copilot
In der Richtlinienmanufaktur bieten wir Ihnen professionelle Vorlagen für Richtlinien, Arbeitsanweisungen und Prozesse, die Sie sofort nutzen oder individuell anpassen können. Auf Wunsch unterstützen wir Sie gerne bei der Umsetzung.
Fazit zu Microsoft Copilot in Edge
Copilot in Edge ist mehr als eine nette Spielerei – es ist ein mächtiges Tool, das Datenverarbeitung, Datenschutz und Sicherheit betrifft. Ohne klare Regeln kann es gleichwohl schnell zur ungewollten Datenschutzverletzung führen.
Bei Datenschutz-Fragen Team Datenschutz fragen.
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