Vor zweieinhalb Jahren brachte die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) den EU-Staaten mehr Einheitlichkeit in Sachen Datenschutz. In Deutschland ringen viele Unternehmen bis heute mit der Umsetzung. Das zeigt eine Umfrage, die der Digitalverband Bitkom heute im Rahmen seiner Privacy Conference vorgestellt hat. Befragt wurden über 500 Datenschutzbeauftragte und Führungskräfte aus Geschäftsleitung und IT.
Demnach sind nur 20 Prozent der Befragten der Meinung, die Vorgaben der DSGVO vollständig umgesetzt zu haben, 37 Prozent größtenteils und 35 Prozent teilweise. Der Großteil der Unternehmen geht nicht davon aus, dass die geltenden Vorgaben zum Datenschutz lückenlos umsetzbar seien.
Dass das neue Datenschutzrecht dauerhaft Zeit kostet, darin ist sich die Mehrheit der Befragten einig: 71 Prozent rechnen mit anhaltend hohem oder steigendem Arbeitsaufwand. Bei 21 Prozent nimmt der Zusatzaufwand allmählich ab, 7 Prozent sagen, er habe sich mittlerweile gelegt.
Nach Einschätzung über der Hälfte der Befragten bremst die DSGVO Innovationen aus, zum größten Teil wegen inhaltlicher Vorgaben, zum Teil wegen Unklarheiten im Umgang damit. Dazu lassen viele die Finger von Kollaborations-Tools wie Microsoft Teams oder nutzen sie nur eingeschränkt. Gerade zu Corona-Zeiten erschwert das die Zusammenarbeit. 12 Prozent gehen sogar weiter und nennen die DSGVO eine Bedrohung für ihre geschäftliche Existenz.
Die größte Herausforderung des neuen Rechts ist laut Umfrage die Rechtsunsicherheit, die drei Viertel der Teilnehmer beklagen. 68 Prozent beklagen die Vielzahl an Änderungen und Anpassungen, 59 Prozent fehlen Umsetzungshilfen von den Datenschutz-Aufsichtsbehörden. Fast die Hälfte hadert mit der unterschiedlichen Auslegung der Regelungen innerhalb Deutschlands und der EU. 40 Prozent tun sich schwer mit der technischen Umsetzung, knapp einem Viertel mangelt es an den nötigen finanziellen Mitteln, um die Vorgaben zu erfüllen.
Die Befragten sehen allerdings auch Vorteile. Sieben von zehn Befragten halten das europäische Recht für einen weltweiten Maßstab in Sachen Datenschutz, rund zwei Drittel erkennen einheitlichere Wettbewerbsbedingungen, immerhin 62 Prozent sehen die DSGVO als Wettbewerbsvorteil für die europäische Wirtschaft.
92 Prozent der Befragten fordern, dass bei der DSGVO inhaltlich nachgebessert wird. Etwa in Sachen Informationspflicht, die den Teilnehmern zufolge praxisnäher gestaltet sein sollten. 85 Prozent wünschen sich verständlichere Regeln, 83 Prozent hätten gerne umfassendere Hilfe und Beratung von den Aufsichtsbehörden.
Dazu äußerte sich der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber. Ihm zufolge ist es schwierig, die Datenschutz-Grundverordnung verständlicher zu gestalten, da es sich um ein allgemein formuliertes Regelwerk handelt. Die Auslegung hingegen müsse konkret und praxisnah sei – wie es der Europäische Datenschutzausschuss und die Aufsichtsbehörden mit Orientierungshilfen und Leitlinien umsetzen. Er wies allerdings auch darauf hin, dass Unternehmen aufgrund mangelhafter Beratung Maßnahmen vorgenommen hätten, die unnötig waren – etwa das massenhafte Einholen von Einwilligungen, wofür es kein rechtliches Erfordernis gegeben habe.
Die Befragten stammen aus deutschen Unternehmen aller Branchen mit mindestens 20 Mitarbeitern.
Haben auch Sie mit der Umsetzung der DSGVO zu kämpfen? Wir helfen weiter.
Die vollständigen Ergebnisse der Befragung finden Sie auf dem Webauftritt des Digitalverbands Bitkom.
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