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Erweiterte Geschäftsleitung der TDSSG

Team Datenschutz • 9. August 2022

Markus Berresheim im Interview

Lesezeit: ca. 6 Minuten


Am 1. Juli hat sich die Geschäftsleitung der Team Datenschutz Services GmbH zur Doppelspitze erweitert. Markus Berresheim tritt an die Seite von Eberhard Häcker, der das Unternehmen seit seiner Gründung leitet. Damit stehen zwei Männer an der Spitze der TDSSG, die seit vielen Jahren erfolgreich und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Im Interview verrät Markus Berresheim mehr über sich, seine Ziele und sein Verständnis von Datenschutz und moderner Unternehmensführung.

Markus Berresheim

Herr Berresheim, zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer neuen Position und vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns nehmen. Beschreiben Sie uns Ihren Werdegang in aller Kürze?


In einem sonnigen August vor mehr als 40 Jahren habe ich meinen Einstieg ins Berufsleben genommen und war seitdem inklusive Studienzeit durchgängig beschäftigt. Dabei waren Aufgaben in der klassischen Denke in Stabs- und Linienpositionen auf unterschiedlichsten Ebenen und in verschiedenen Bereichen eines Unternehmens vertreten. Da kommt einiges an Erfahrung zusammen, die ich in meiner neuen Position gewinnbringend nutzen kann.



Wollten Sie schon immer Geschäftsführer werden? Was ändert sich für Sie mit der neuen Position?


Die Rolle Geschäftsführer übe ich ja schon seit rund zehn Jahren aus. Von daher ist es keine neue Position oder Aufgabe. Bei der TDSSG als familiengeführtem Unternehmen im Mittelstand ist es eine Herausforderung, „allen“ gerecht zu werden. Es ist aber auch eine Position mit vielen Möglichkeiten der Gestaltung, und das reizt mich sehr.

Was sind Ihre Ziele für die TDSSG? Was planen Sie für die nächsten zwei bis drei Jahre?


Die TDSSG ist gut aufgestellt und vorbereitet, weitere Märkte zu erschließen. Dazu gehört, das Beratungsportfolio im Kontext Informationssicherheit und Datenschutz mit sinnvollen Bausteinen zu ergänzen und alle Lösungen auf neue Zielgruppen auszuweiten. Wir streben ein gesundes und beständiges Wachstum an und eine Ausweitung des Kundenstamms. Auf dem Programm steht auch der Aufbau neuer Rollen, die man im Datenschutz verstärkt brauchen wird. Wo beispielsweise die Verknüpfung zwischen Prozess und IT vorliegt und Menschen mit Kenntnissen in Programmierung und IT-Forensik notwendig, aber nicht verfügbar sind, würden wir gerne „Source Code Detectives“ etablieren. Hier könnten Investitionen lohnend sein, wir werden das aufmerksam verfolgen.

Was haben Sie in letzter Zeit gelernt, was Sie in Ihrer künftigen Position einbringen möchten?


Es zieht sich wie ein roter Faden durch meine berufliche Laufbahn: Als Berater muss man gut zuhören. Und man darf nie nur eine Seite einer Medaille betrachten. Und eine Medaille hat übrigens drei Seiten! Empfehlungen, die wir in der Beratung ja oft aussprechen, müssen in den Kontext des beratenen Unternehmens passen.
Unbesehen dessen habe ich seit mehreren Jahren ein vertrauensvolles Verhältnis zum Firmengründer (Eberhard Häcker, Anm. d. Red.), der immer wieder sagt, was ihn an unserer Zusammenarbeit besonders fasziniert: dass einer von uns beiden einen Satz anfängt, den der andere entsprechend logisch beendet, und das unabhängig von Kunde oder Gesprächssituation.

Was war Ihre bisher größte Herausforderung?


Herausfordernd sind und waren die Projekte, bei denen man als externer Berater versuchen muss, nicht in die Mühlen der internen Organisation des Kunden zu geraten. Aktives Stakeholder-Management und eine große Portion Empathie für die jeweiligen Positionen und Meinungen der beteiligten Parteien sind hier die Schlüsselkompetenzen.

Was war Ihr größter Erfolg? Verraten Sie uns Ihr Lieblingsprojekt?


Gerne, denn in diesem Fall fällt beides zusammen – ein Projekt, bei dem wir M&A-Aktivitäten, Systemtrennungen und IT- und Prozess-Harmonisierungen global von Asien über Europa bis Amerika zu bewältigen hatten und Beratungen und Moderation von der Führungsebene über alle Hierarchieebenen hinweg nötig waren. Das war fordernd, hat aber auch riesig Spaß gemacht.


Also mögen Sie vielschichtige Projekte, bei denen richtig viel schiefgehen kann? Oder was sind für Sie die schönsten Projekte?


(lacht) Als Projektleiter müsste ich jetzt ja sagen: in Quality, in Time, in Budget. Aber nein: Schöne Projekte sind die, bei denen alle Beteiligten gewinnen – und woraus man als Berater mit Kunden eine langfristige Vertrauensbasis aufbaut.

Was macht einen guten Geschäftsführer aus?


Ich sage immer, die vornehmste Aufgabe als Vorgesetzter ist es, an einem bestimmten Punkt zur Seite zu treten und zuzuschauen, wie das, was man mit aufgebaut und angestoßen hat, wachsen und gedeihen kann. Das gilt für die Entwicklung der Mitarbeitenden ebenso wie für ganze Bereiche und Unternehmen.


Was ist für Sie Erfolg? Was motiviert Sie?


Schwierige Frage, die im Kern damit zusammenhängt, wie zufrieden derjenige ist, der die Aufgabe formuliert und ein Ergebnisbild hat, und wie man selbst mit Erreichtem umgeht, im Kleinen wie im Großen. Um im Beispiel des vorher genannten „Lieblingsprojektes“ zu bleiben, war das aus meiner Sicht und der Sicht der anderen Beteiligten ein Erfolg – und das motiviert mich.


Warum kommen Sie morgens zur Arbeit?


Um gestalterisch tätig zu werden und neben dem „Tagesgeschäft“ Ideen entwickeln zu können und dürfen, die dem Thema Datenschutz gerecht werden und das Unternehmen voranbringen.

Datenschutz ist ein gutes Stichwort. Wie sehen Sie dessen Zukunft?


In einem englischsprachigen Artikel, den ich letzte Woche gelesen habe, wurde von der DSGVO als globaler Referenz im Datenschutz gesprochen. Die Entwicklungen in Asien und Amerika sprechen ja auch für eine „Anlehnung“. Ich weiß nicht, ob die europäisch gedachte DSGVO die weltweite Referenz schlechthin sein soll oder muss, aber wenn wir es schaffen, eine globale Sensibilisierung für das Thema an sich zu erreichen, ist viel gewonnen.

Ist Datenschutz überhaupt noch wichtig?


Angesichts aktueller Ereignisse ist es vielleicht nicht das Thema, das es momentan auf Seite 1 der Tageszeitungen schafft. Aber aktiver Datenschutz bedeutet auch immer aktiven Grundrechtsschutz – und das wird leider zu oft vergessen oder bleibt zumindest zu oft unerwähnt. Ich setze mich gerne täglich dafür ein, dass der Grundgedanke von Datenschutz und damit von Privatsphäre nicht in den Mühlen einer rechtlichen Bürokratie zermahlen wird, sondern Lösungen gefunden werden, die „passen“ und bei denen nicht alle kopfschüttelnd um das Ergebnis herumstehen.

Worin sehen Sie aktuell die größten Gefahren für den Datenschutz?


Die DSGVO hat ein paar Grundprinzipien (wie by Design und by Default), die, sofern sich alle an die Spielregeln halten, genug Flexibilität bieten, auch moderne Geschäftsmodelle datenschutzkonform umzusetzen. Von daher liegt es an uns allen, wie wir Datenschutz gestalten.

Wie schalten Sie ab? Wie wahren Sie die Balance zwischen Arbeit und Erholung?


Da bietet unsere moderne Gesellschaft ja genug Möglichkeiten – von kleinen weißen Bällen in freier Natur bis hin zu kleinen weißen Stöpseln im Ohr. Tatsächlich aber koche ich gerne im Kreis von oder für Freunde und bin gerne an der frischen Luft mit Hund oder Zweirad unterwegs. Und wenn Arbeit Spaß macht, braucht man keine Erholung – weil es ja keine Belastung ist!

Wie bekommen Sie Beruf und Familie unter einen Hut?


Meine Frau kommt selbst aus der Beratung und kennt und lebt das Wechselspiel zwischen Aufgaben am Schreibtisch, projektbedingten Abwesenheiten und ab und an auch mal Arbeit am Abend oder Wochenende, da Deadlines oder globale Telefonkonferenzen es nicht anders erlauben. Auch unsere Kinder – inzwischen erwachsen – sind mit diesem Hin und Her aufgewachsen und kennen es nicht anders. Aber wir finden als Familie unsere Zeitfenster für uns und gemeinsame Stunden.


Warum haben Sie uns die Bilder zur Verfügung gestellt?

„Es kommt drauf an.“ – Nein wirklich, die Bilder bilden ein wenig die Bandbreite ab, mit der wir täglich bei unseren Kunden agieren, mal eher formal, mal eher lockerer und auch bei vielen Fragen unserer Kunden müssen wir zunächst immer darauf hinweisen: „Es kommt drauf an.“


Herr Berresheim, wir bedanken uns herzlich für das Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute!


Die Fragen haben die Mitarbeitenden von Team Datenschutz formuliert und gestellt.



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